Burg Vorstenowe
Nachdem die im Vertrag von 1336 festgelegte Frist von sechs Jahren verstrichen war, machte Bischof Gottfried von Arnsberg seine Absicht bekannt, im Raum Fürstenau eine neue Burg zu bauen. In einer Urkunde vom 12. Februar 1342 begründet er die Notwendigkeit eines neuen Burgenbaus mit dem Argument der Friedenssicherung.
Namentlich zum ersten Mal erwähnt ist diese neue Burg in einer Urkunde vom 24. Juni 1344. Ihr Kernsatz lautet: Gottfried hat unter größten Mühen und Kosten eine Burg, genannt Vorstenowe, gebaut. Er fordert in dem Dokument, dass diese Burg von keinem seiner Nachfolger verpfändet oder veräußert werden darf. Damit unterstreicht er die Bedeutung der Burg Fürstenau für das Stift Osnabrück.
In der Tat wurde diese Burg die bedeutendste Landesburg des Stifts Osnabrück. Ihr erstes Bauwerk ist der heute als Turm der katholischen Kirche erhaltene Wehrturm von 11 x 11 Meter. Sehr früh wurde an ihn eine kleine Wohnung angebaut. Konrad IV. (1482-1508) erweiterte diese Anlage um einen kleinen Saal. Johann IV. (1543-1574) ergänzte diesen um einen großen Saal. Es entstand der in einem Dokument von 1766 sogenannte „Alte Flügel“, die heutige katholische Kirche. Bis 1607 wurde dann der neue Flügel (= Nordflügel) und der Communications- oder Verbindungsflügel mit dem heutigen Portal errichtet.
Ein Bild des Hofmalers Berger zeigt alle drei Teile sowie weitere Gebäude auf der Burginsel. Nach Westen hin blieb die Anlage offen.
Burgturm und der frühe Südflügel wurden 1817 zur katholischen Kirche umgebaut. 1924 erfolgte eine Erweiterung durch ein Seitenschiff. Der heutige ockerfarbene Querbau entstand erst nach Übernahme der Anlage durch die Samtgemeinde im Jahre 1976.